|   Kein
anderes Thema interessiert und verwundert Außenstehende sosehr wie
die
Mensur.     Diese
studentische Fechtart hat sich vor über 200 Jahren entwickelt und wird
als ein Teil unseres studentischen  Kultur- gutes erhalten und
weitergeführt.     Wenn
der junge Aktive das erste Mal auf Mensur steht, weiß er, dass jeder
Bundes- bruder sich dieser Herausforderung ge- stellt hat und im
wahrsten
Sinne des Wortes seinen Kopf hingehalten hat.
 
 "Der
Paukant"  Aquatinta-Ätz-Radierung auf Kupfer-
 druck-Bütten von Bbr M. Odin Wiesinger
     Die
heutige Mensur entwickelte sich vom früheren Duell hinweg.Die
Mensur ist im Gegensatz zum Duell nicht verboten, weder staatlich noch
kirchlich.Das
Fechten stärkt Selbstbewusstsein und Selbstbeherrschung.Die
Mensur ist kein "Kampf", man "gewinnt" nicht gegen jemanden, es fechten
gleichwertige Partner miteinander.Alle
anderen Sportarten verlangen Sieger und Unterlegene; diese Begriffe
sind der Mensur fremd.Uns zwingt
niemand zur
Mensur, wir wollen sie!Die
Mensur ist aber mehr als Sport, sie verlangt auch den Mut zu
kalkulierbarem Risiko.Die
Mensur erfordert aber mehr als Mut; sie erfordert enormen persönlichen
Einsatz in einer körperlich-seelischen Ausnahmesituation; sie erfordert
ein hohes Maß an Fairness und Ritterlichkeit.Die
Mensurpflicht bildet eine gewisse Schwelle, sie vermeidet bloße
Mitläufer und Pöstchenspekulanten.Die
Mensur ist eine Möglichkeit, Einsatzbereitschaft für die Gruppe zu
dokumentieren. Die Integrationskraft der Mensur hat sich über viele
Jahrzehnte hinweg bewährt; deswegen werden wir nicht darauf verzichten. |